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Schmerzakzeptanz
Viele chronisch Schmerzkranke haben den Satz „Den Schmerz müssen Sie wohl so akzeptieren…“ schon oft gehört und verbinden damit nichts Gutes. Meist haben die Patienten vieles ausprobiert, um von dem Schmerz loszukommen: Medikamente, Operationen, Hilfsmittel, die entlasten sollen, Entspannung, Ablenkung, ausruhen, zurückziehen, so tun, als wäre der Schmerz nicht im Weg, und einfach weitermachen, Akupunktur, TENS, Homöopathie. Die Liste könnte sehr lang werden. Helfen diese Dinge, ist es gut. Was aber, wenn nichts davon so richtig anschlägt? In ihrer Verzweiflung probieren viele im Kampf gegen den Schmerz alles aus, was ihnen angeboten wird. Je weniger es hilft, umso mehr steigt die Verzweiflung. Der Kampf gegen den Schmerz wird zum Problem. Das ganze Leben dreht sich nur noch um den Schmerz, der Kampf dagegen wird immer mehr zu einem Teil des Alltags. Ein regelrechter Teufelskreis entsteht, in dem sich Hoffnung und Enttäuschung ständig abwechseln.
In dieser Situation ist es sinnvoll zu fragen, gegen wen der Kampf letztendlich gerichtet ist. Es gibt ja keinen äußeren Feind, der uns die Schmerzen bereitet. Letztlich kämpfen wir gegen uns selbst. Die Frage ist: Hilft das? Ist es nicht vielleicht sinnvoll, etwas anderes zu tun, als gegen den Schmerz zu kämpfen, wenn die Erfahrung immer wieder zeigt, dass es so nicht funktioniert?
Hinsehen statt wegschauen
Die Schmerzforschung zeigt sehr deutlich, dass sich unser Schmerzerleben positiv verändern lässt, wenn wir uns trauen, auf den Schmerz zuzugehen und ihn genau zu beobachten – statt davonzulaufen oder in ihm unterzugehen. Dies ist mit Akzeptanz gemeint: Lernen, das eigene Erleben, also den Schmerz oder die Angst, genau zu beobachten und ihn aktiv zu betrachten. Akzeptanz in diesem Sinne ist also etwas ganz anderes, als die Waffen zu strecken. Es geht eher darum, zu lernen, sich und das eigene Erleben anzunehmen, zu akzeptieren, was ist. Jeder Mensch hat Einflussmöglichkeiten, wie er mit seinen Schmerzen und sich selbst umgeht und kann so mehr Freiheit im Alltag erlangen.
Hierzu wurde eine Reihe von Techniken entwickelt, die z.B. im Rahmen einer Schmerzpsychotherapie erlernt werden können. Eine derzeit häufig durchgeführte und inzwischen sehr gut beforschte Methode sind sogenannte Achtsamkeitsübungen und die sogenannte „Akzeptanz Commitment Therapie“. Durch diese Übungen lernen die Patienten, das Erleben im Moment wahr- und anzunehmen, statt sich in Sorgen über Zukunft und Vergangenheit zu verlieren. Natürlich wird immer noch Schmerz erlebt, doch er erscheint nicht mehr so belastend, erdrückend und als Hindernis für ein erfülltes Leben.